Pile of old newspapers

Mahnwache an den Stolpersteinen 2025

Solms erinnert an die Opfer der Pogromnacht

Gedenkveranstaltung an den Stolpersteinen in Burgsolms setzt Zeichen gegen das Vergessen

Rund 150 Menschen, darunter etwa 100 Zehntklässlerinnen und Zehntklässler der IGS Solms, versammelten sich am Montagvormittag in der Solmsbachstraße in Burgsolms, um an die Reichspogromnacht vom 9. November 1938 zu erinnern. Gemeinsam gedachten sie der jüdischen Familien Juda und Roos, an die neun Stolpersteine vor Hausnummer 14 erinnern. Von den neun Bewohnerinnen und Bewohnern überlebte nur Emil Roos den Holocaust – ihm gelang die Flucht in die USA.

Bürgermeisterin Katharina Didlapp rief in ihrer Ansprache dazu auf, wachsam zu bleiben und jeder Form von Fremdenfeindlichkeit, Hass und Angriffen auf die Demokratie entschieden entgegenzutreten, „damit sich Geschichte nicht wiederholt“.

Schülerinnen und Schüler der IGS Solms – Ronja Brune, Lena Schreiber, Ariane Weichel, Damian Wilhelm und Tom Schmidt – reinigten die Stolpersteine, entzündeten Kerzen und legten für jede der verfolgten Personen eine weiße Rose nieder. Musikalisch begleitet wurden sie von Musiklehrerin Romana Sehr und Schülerin Naemi Morlang auf der Geige.

Den geistlichen Rahmen gestalteten Pfarrer Peter Kovalcin (kath.) und Pfarrer Michael Perko (ev.). Kovalcin sprach ein Gebet, während Perko in seiner Ansprache zu Respekt, Höflichkeit und gesellschaftlichem Zusammenhalt mahnte.

Besonders eindrucksvoll verliehen die Fünftklässlerinnen Clea Weber, Leonie Spät und Leni Bartels jüdischen Kindern von damals eine Stimme, indem sie Tagebuchauszüge vorlasen – ein Ergebnis der Geschichts-AG unter der Leitung von Roger Haberditzl und David Schüßler.

Musikalisch wurde die Gedenkstunde zudem von Heidi Deeken-Schiller und Johannes Schiller mit den Liedern „Die Freiheit“ von Georg Danzer und dem Widerstandslied „Moorsoldaten“ begleitet.

Mit der jährlichen Mahnwache an den Stolpersteinen setzt die Stadt Solms ein deutliches Zeichen gegen das Vergessen und für ein respektvolles, demokratisches Miteinander.